Süddeutsche Zeitung zwischen Komfortzone und Fischgestank

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Golfturnierserie mit Schattenseiten

Süddeutsche Zeitung zwischen Komfortzone und Fischgestank

Wer hat nicht schon einmal vom beliebten "Süddeutsche Zeitung Business Golf Cup presented by Audi" gehört? Ganz wichtig ist dabei das "presented bei Audi". Aber auch die anderen Sponsoren wie Hypo-Vereinsbank, Robinson Club, Hugo Boss, Oakley, Wilson Staff, gettyimages sorgen jedes Jahr dafür, dass diese Golfturnierserie als Erfolg gefeiert wird.

So viel zum schönen Schein. Fakt ist aber auch, dass es jedes Jahr schwerer wird, genügend teilnehmende Teams für die Turniere zu finden. Denn die Süddeutsche Zeitung wendet sich nicht an Leser oder gar normale Golfer, sondern ausschließlich an Firmenteams. Für diese vier Teammitglieder ist dann in der Tat eine ordentliche Teilnahmegebühr fällig. Bei € 680,00 pro Team ist also pro Spieler ein Betrag von € 170,00 fällig. Das ist nicht so ganz wenig, wenn man bedenkt, dass anderenorts für Turniere mit anschließender Verköstigung vielleicht € 80,00 von den Teilnehmern gezahlt werden müssen.

Sich jetzt auf die üppigen Startgeschenke und Siegerpreise zu berufen, hinkt auch ein wenig, wenn man sich die enorme Liste an Sponsoren anschaut. Wofür sind die denn da? Okay, nicht jeder Sponsor zahlt. Einige liefern nur Turnierteilnehmer zu Sonderkonditionen. Dennoch lohnt es, das mal nüchtern durchzurechnen. Bei 15 Turnieren mit im Schnitt 12 teilnehmenden Teams und einem Überschuss von € 90,00 pro Spieler kommen Einnahmen von knapp € 65.000,00 zusammen.

Natürlich ist es dann kein Problem, den Siegern der Einzelturniere ein Saisonfinale auf Mauritius zu versprechen. Aaah, Mauritius. Wenn dieses Reiseziel in Gesprächsrunden genannt wird, folgt gerne das Argument: Schnell noch einmal hin, bevor die Strände durch Steigen des Meeresspiegels verschwunden sind. Bereits 2015 könnte die Hälfte der bei Touristen beliebten Strände verschwunden sein (*). Das haben sich auch die Manager der Süddeutschen Zeitung gesagt und pfeifen jedes Jahr auf Klimabilanz und CO2-Ausstoß. Eine Weile wird das mit dem Ziel Mauritius noch gut gehen, bevor man sich ein neues, dem Untergang geweihtes Ziel in München suchen muss.

Ein Fest für Manager

Warum veranstaltet eine regional begrenzt erfolgreiche Tageszeitung ein Golfturnier für Firmen, obwohl Manager ihre Lesegewohnheiten dadurch kaum verändern werden? Auch besteht bei einem Verlag, der Produkte für einen Kleinstbetrag an eine große Zahl an Menschen vertreibt, eigentlich nur eine geringe Motivation, Kundenbindungsaktionen zu unternehmen. Anbieter von hochpreisigen Artikeln nehmen immerhin in der Regel eher Abstand von solchen Veranstaltungen. Was soll eine engere Kundenbindung bei einem Zeitungsverlag auch bringen? Wenn da nur Mist drin steht, kauft man die Zeitung gar nicht mehr, aber selbst wenn der Inhalt stimmt, wickelt man spätestens am zweiten Tag nur noch stinkenden Fisch darin ein. Das Los der meisten Tageszeitungen.

Doch wir wollen den engagierten Leser nicht unnötig mit einer Frage quälen, die uns selber Monate beschäftigte, deren Antwort uns jetzt aber quasi per Zufall in den Schoß gefallen ist. Einen Erklärungsansatz liefert ein Vorfall beim diesjährigen Finalturnier auf Mauritius.

Mauritius, östlich von Madagaskar im Indischen Ozeans gelegene Insel, kann nun nicht ganz mit den bei uns üblichen Standards mithalten. Das fängt bei Beleuchtung und Sicherheitsvorkehrungen an. Einer der Teilnehmer der Finalreise ist an einem dunklen Seiteneingang eines Restaurants sehr unglücklich gestürzt und hat sich dabei das Knie aufgeschlagen, was eine auberginengroße Schwellung zur Folge hatte. Nach einer mehrstündigen Odyssee im Krankenhaus mit Röntgen, MRT und gefühlten 100 Litern Kochsalzlösung wurde eine Knieschiene angelegt, ehe es nach ca. 16 Stunden auf Krücken wieder ins Hotel ging. So stellt man sich einen Aufenthalt auf Mauritius vor.

Nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus bat der Geplagte die zuständigen Verantwortlichen des Veranstalters, ihren Einfluss bei der Fluggesellschaft Emirates zu nutzen, um für den Rückflug ein Upgrade auf die Business Class zu ermöglichen, damit das schwer verletzte Bein hochgelegt werden konnte. Immerhin waren zweimal 6 Stunden Flug zu absolvieren. Eine dementsprechende schriftliche Indikation des Krankenhausarztes lag ebenfalls vor.

Daraufhin gab der Veranstalter die Auskunft, dass man da leider nicht helfen könne, da die Business Class ausgebucht sei. Man überließ es sogar dem Verletzten, selber für einen bestmöglichen Platz mit Beinfreiheit in der Economy Class zu sorgen. Das hat nur einen Haken: Plätze an den Notausgängen werden an Menschen mit Behinderung aus Security-Gründen nicht vergeben.

Als der Verletzte dann notgedrungen einen normal engen Platz in der Economy einnahm, mussten er und seine Mitspieler feststellen, dass die Herren Veranstalter selber in der Business Class ihre Plätze eingenommen haben und auf dem gesamten Rückflug sehr angestrengt jeden Blickkontakt zu vermeiden suchten.

Die Entrüstung bei allen Beobachtern war groß und nach seiner Ankunft daheim stellte das Unfallopfer verzweifelt auf Facebook die Frage, ob er eventuell zu hohe Erwartungen an Menschen entwickelt hat (siehe Infospalte). Zumindest da kann man ihn beruhigen. Normale Menschen mit einem Funken Anstand in den Knochen, hätten wenigstens zeitweise den Platz in der Business Class im Tausch angeboten. Auch kann man sich vorstellen, dass Firmenmitarbeiter, deren Arbeitgeber aufgrund enger Beziehungen zu den Kunden großen Wert auf eine gute Behandlung selbiger legen, anders reagiert hätten. Aber bei den Mitarbeitern der Süddeutschen Zeitung ist diese Reise praktisch das einzige Highlight eines tristen Angestelltendaseins in einer todgeweihten Branche. Der Springer Verlag hat schon im großen Stil Printmedien abgestoßen. Diese Möglichkeit hat die Süddeutsche nicht und so bleibt die Hoffnung, dass auch in den nächsten Jahren noch viel Fisch verkauft wird.

Früher oder später wird diese Geschichte auch an höchster Stelle im Verlag angekommen sein. Bleibt abzuwarten, wie dieser Fall dort bewertet wird. Vielleicht sieht man die Komfortzone der Business Class auch als gottgegebenes Recht des Verlages an. Man kommt immerhin aus München und bajuwarisches Gedankengut ist für Preußen nur sehr schwer nachvollziehbar. Am Ende stinkt der Fisch aber immer zuerst vom Kopf. Nur gut, dass immer genug Zeitungsexemplare im Hause vorhanden sind.

Aber wie werden die anderen Sponsoren reagieren? Immerhin hat man die Turnierserie bisher vor allem als ausgezeichnetes Kundenbindungsinstrument angesehen und nur deshalb auch daran mitgewirkt. Jetzt muss man allerdings festhalten, dass die Veranstaltung primär der Belustigung der mitgereisten SZ-Mitarbeiter dient. Das Wohl der Teilnehmer spielt da eher eine untergeordnete Rolle. Die Intention der gesamten Turnierserie wird immer mehr ad Absurdum gestellt. Mal schauen wie es da in Zukunft weiter geht.

Reaktionen sind wie immer willkommem und werden an dieser Stelle selbstverständlich veröffentlicht.



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Reaktionen bei Facebook

Facebook ist ein prima Stimmungsbarometer, bildet es doch sehr schnell eine große Zahl an Reaktionen ab. Hier eine kleine Auswahl:


"Ich finde es erschreckend, das man mit so einem Problem mehr oder weniger alleine gelassen wird. Vom Veranstalter muss man hier meiner Meinung nach mehr erwarten, auch wenn es nicht seine Schuld ist."

"Ich würde einen gepfefferten UND gesalzenen Brief an die Verantwortlichen bei der SZ schreiben. Und besonders an die Vorgesetzten dieser sog. "Veranstalter". Das ist nämlich - zumindest in meinem Verständnis - nur ein Synonym für "Gastgeber" oder - wenn so wie in diesem Falle im Auftrag - "Dienstleister" - und darum hat der Veranstalter/ Gastgeber/ Dienstleister darauf zu schauen, dass es den Menschen, die er eingeladen hat, so gut geht wie möglich. Oder wart ihr als Finalisten nur schmückendes Beiwerk für die Pappnasen, die auf Firmenkosten schon immer mal nach Mauritius wollten???"

"Und du hast ihnen durch die Zwangszuzahlung das Ticket ja auch noch selbst mitbezahlt... Ich finde es schade, dass die Jungs das, was ihr Vorgänger aufgebaut hat - also die Aussenwirkung einer sympathischen Truppe, die eine nette und professionell organisierte Veranstaltung macht - jetzt mit dem Arsch einreißen. Würde sagen: tschüss, SZ"

"Zusätzlich zu den guten Tipps hier auf jeden Fall alles schriftlich und mit Fotos dokumentieren. Dann auch auf Twitter ein paar Kanonen abschiessen, dabei natürlich gute Hash Tags benutzen und auch die Twitter handles der Veranstalter/Süddeutschen einfügen, damit die das mitkriegen."

"Der Veranstalter macht so eine Reise sicher aus PR Gründen. Wenn dann so etwas passiert, dann wissen die nicht was sie tun, denn negative PR potenziert sich extrem mal mehr, als eine gelungene, bei der alles glatt läuft. Also 1. aus menschlichen Gründen unfassbar und 2. aus geschäftlichen Gründen komplett unprofessionell. Eine Wiedergutmachung sollte auch ohne Anwalt schnell möglich sein. "

"Dein Bein sieht schlimm aus und ich hoffe nur, dass Du bald wieder fit bist bzw. keine langfristigen Einschränkungen nach sich zieht. Das Verhalten der Veranstalter und Emirates ist nicht akzeptierbar. Man kann als Kunde nur dann einfach die Konsequenzen ziehen und zukünftig nicht mehr am SD-Business Cup teilnehmen und Flüge mit Emirates meiden. Auf jeden Fall sollte aber Green BC im nächsten Jahr auf eine Teilnahme und Werbung für diese Serie verzichten, bis zumindest eine Entschuldigung der Veranstalter vorliegt."

"Gute Besserung - wir werden im kommenden Jahr am Business Cup der Süddeutschen nicht teilnehmen - so ein Verhalten ist nicht hinnehmbar... "




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In Verbindung mit diesen mechanischen Lüftungs- und Lockerungsmaßnahmen wird zur Verbesserung der Rasentextur das so genannte Topdressing (Absanden) vorgenommen. Mittels Topdresser werden 1-3 l/m² scharfer gewaschener Fluss-Sand der Körnung 0-2 mm durch Einbürsten und Abschleppen in die Filzschicht und die entstandenen Hohlräume geharkt.siehe auch Aerifizieren.

 

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