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The Open Championship 2009

TurnberryThe Open Championship - auch British Open genannt - finden 2009 in Turnberry, Schottland, statt. Schon in den Jahren 1977, 1986 und 1994 war Turnberry der Austragungsort des ältesten noch ausgetragenen Golfturniers der Welt. 1994 siegte Nick Price vor Jesper Parnevik.

Der aktuelle Titelverteidiger ist Padraig Harrington, der im vergangen Jahr seinen Titel im Royal Birkdale Golf Club verteidigen konnte. Der sympathische Ire strebt in diesem Jahr den Hattrick an. Leider spricht seine aktuelle Form eher nicht dafür. Das Spielen auf Links-Kursen unterliegt aber immer eigenen Gesetzen.
Einer der Favoriten ist sicher wieder Tiger Woods, der allerdings auf diesem Platz noch nie zuvor gespielt hat. Nachdem er in den letzten beiden Jahren überragend golfte, hat sich sogar Kenny Perry breitschlagen lassen, mal wieder den Weg nach Europa einzuschlagen. Für gewöhnlich sieht er für sich auf den windigen britischen Plätzen nur geringe Siegchancen. Aber bei seiner aktuellen Form, will er es dieses Jahr doch einfach mal versuchen. Dagegen hat Phil Mickelson seine Teilnahme wegen der Erkrankung seiner Frau Amy abgesagt.

Qualifikation

Um sich für "The 2009 Open at Turnberry" zu qualifizieren, wurden folgende IFQ-Golfturniere veranstaltet:
  • IFQ-Africa: 3.-4. Feb. 2009, Royal Durban Golf Club, Durban, Südafrika
  • IFQ-Australasia: 10. Feb. 2009, Kingston Heath Golf Club, Melbourne
  • IFQ-Asia: 31. März - 1. Apr. 2009, Sentosa Golf Club, Singapore
  • IFQ-America: 25. Mai 2009, Gleneagles Country Club, Plano, Texas
  • IFQ-Europe: 8. Juni 2009, Sunningdale Golf Club, Surrey, England
Bis zu 8 Spieler konnten sich so pro Turnier qualifizieren. Alex Cejka hat es versucht, sich über so ein IFQ-Event zu qualifizieren, ist aber leider gescheitert. Dafür konnten sich über die anderen Kritien Martin Kaymer und Stephan Gross als Amateur für das Teilnehmerfeld qualifizieren.

Neben den IFQ gab es wie jedes Jahr ein regionales Qualifying, dass am 24. Juni in 16 Golfclubs ausgetragen wurde: Abridge, Alwoodley, Berwick-upon-Tweed (Goswick), Coventry, Effingham, Enville, Ferndown, Gog Magog, Lindrick, Mere, Musselburgh, Old Fold Manor, Pleasington, Rochester & Cobham Parl, Royal Ashdown Forest and Royal Dublin. Schließlich kamen noch Lokale Turniere am 6. und 7. Juli im Glasgow Golf Club, Kilmarnock (Barassie) and Western Gailes hinzu. Das Starterfeld betrug jeweils 96 Spieler. Die besten 4 Spieler haben sich qualifiziert.

Mehr zum Teilnehmerfeld unter www.opengolf.com/ChampionshipGolf/... oder www.pga.com/openchampionship/2009/...


15.07.2009

Viele Titelaspiranten bei der Open

Wie bei jedem Turnier, an dem er teil nimmt, so ist Tiger Woods natürlich auch hier der große Favorit. Allerdings hat er auf dem Platz von Turnberry noch nie gespielt. Dem Wettbewerb in Europa stellt sich nach langer Zet auch mal wieder Kenny Perry. Beim Masters musste er sich erst im Stechen geschlagen geben. Wird auch hier Cabrera die Nase vorn haben. Der Argentinier scheint ja ganz gerne mal überraschend ein Major zu gewinnen. Titelverteidiger Padraig Harrington ist in diesem Jahr wohl nicht so viel zuzutrauen. Zu schlecht waren seine Ergebnisse in diesem Jahr.

Unvergessen bleiben die Auftritte der Altmeister Greg Norman und David Duval im letzten Jahr. Auch 2009 wollen sie wieder ein Wörtchen mitreden. Das will auch Sergio Garcia, aber so recht will ihm das keiner mehr zutrauen. Mit stolzgeschwellter Brust fährt Martin Kaymer zur British Open. Mit zwei frischen Titeln im Handgepäck hat er sich zumindest an das Siegen gewöhnt. Wenn er so konzentriert und locker weitermacht, kann er auf jeden Fall oben mitspielen. Bei den 156 Teilnehmern in diesem Jahr ist auch ein zweiter Deutscher dabei. Stephan Gross konnte sich als einer der besten Amateure qualifizieren. Wir wünschen viel Spass und Erfolg.

16.07.2009

Ein Tag der alten Hasen

Ein Bilderbuchtag war das heute. Blauer Himmel mit großartiger Küstenkulisse und einem malerischen Leuchtturm. Bei einer Open Championship erwartet man allerdings Wind und Schmuddelwetter. Aber das kann ja noch kommen. Auch so war der Platz anspruchsvoll.
In Führung liegt nach zwei Birdies auf den letzten beiden Bahnen der Spanier Miguel Angel Jimenez mit 6 unter Par. Dabei sah es fast den ganzen Tag so aus, als würde Altmeister und Fünffachsieger Tom Watson mit seinen knapp 60 Jahren als führender des Leaderboards in den zweiten Tag gehen. Aber auch so sind seine 5 unter Par ein großartiges Ergebnis und der Beleg dafür, dass man für eine Open Championship vor allem Geduld und Erfahrung benötigt.

Einen rabenschwarzen Tag erlebte Tiger Woods. Massive Schwungprobleme ließen ihn reihenweise Fairways und Grüns verfehlen. Eins über Par bedeuten aktuell den geteilten 68. Platz. Besser lief es für Martin Kaymer. Mit 1 unter teilt er sich den 37. Platz. Bereits komplett raus aus dem Rennen sind Oliver Fisher mit 9 über und Greg Norman mit 7 über Par. Auch die 5 über von Ian Poulter, Todd Hamilton und Geoff Ogilvy lssen nur noch wenig Möglichkeiten für einen Kampf um den Titel. Insgesamt 50 Spielern gelang eine Runde unter Par. Das wird sich morgen ändern. Da gibt es Regen nd Windboen mit 50 km/h.

17.07.2009

Debakel für Woods, Führung für Tom Watson

Tiger gescheitertTiger Woods ist bei der British Open am Cut gescheitert. Da dies zuvor noch nie vorgekommen ist, kann man hier getrost von einer Sensation sprechen. Nicht weniger bemerkenswert ist die Tatsache, dass der 59-jährige Tom Watson die Führung übernommen hat.
Schon wieder so ein alter Haudegen, der den jungen Burschen zeigt, wie man eine Open spielt. Letztes Jahr war es Greg Norman, der heuer ebenfalls am Cut scheiterte. 1977 hat Tom Watson bereits in Turnberry einen von insgesamt 5 Open-Titel gewonnen. Vor sechs Jahren gewann er hier die Seniors-Open und wiederholte den Erfolg 2005 und 2007 an anderer Stelle. Britische Plätze scheinen ihm immer noch zuliegen. Die Platzkenntnis in Turnberry kommt ihm sicher zu gute. Sollte er gewinnen, wäre er der mit Abstand älteste Titelträger und würde damit Old Tom Morris diese Bestmarke entreißen, der 1867 bei seinem Sieg 46 Jahre alt war. Aber daran kann man nicht wirklch glauben, zumal die nächsten Runden bei schlechteren Wetterbedingungen sicher kein Honigschlecken werden und von einem fast 60-jährigen alles abverlangen werden.

Schon früh spielte Martin Kaymer seine Par-Runde, aber es wurde bald klar, dass er damit einen großen Sprung nach vorne machen würde. Dabei glich er erst sehr spät die drei Bogeys der ersten Neun auf der 12, 13 und 17 mit je einem Birdie aus. Auf geteilter 14. Position hat er nur 4 Schläge Rückstand auf die führenden Tom Watson und Steve Marino.
Auch hinter Steve Marino steckt eine Story. Ursprünglich gar nicht qualifiziert, rutschte er nur ins Spielerfeld, weil sich der Japaner Katayama kurz vor der Open verletzt hat. Aber vielleicht begründet das auch die Lockerheit, mit der der 23. der FedEx-Wertung und 77. in der Weltrangliste bisher an die Sache heran gegangen ist.
Noch gut im Rennen liegen Mark Calcavecchia, Retief Goosen und Vijay Singh. Auch sie unterstreichen damit, dass Turnberry erfahrene Golfer besser aussehen läßt.

Völlig unterirdisch war das Gekurke von Ian Poulter. Im letzten Jahr noch Dritter verabschiedete er sich mit +14 an 150. Stelle bei 156 Teilnehmern. Geoff Ogilvy hat sich mit seinen +13 auch eher blamiert. Aber die Liste der Namhaften, die am Wochenende frei haben ist noch viel länger: Colin Montgomerie, Mike Weir, Ben Curtis, Todd Hamilton, Adam Scott, David Toms, Anthony Kim, Lucas Glover (US Open Sieger), Chad Campbell, Hunter Mahan und Charlie Hoffman.

18.07.2009

Ein alter Mann hält hartnäckig die Spitze

Watson führtDer "Moving Day" hat seinem Namen mal wieder alle Ehre gemacht. Das Leaderboard wurde kräftig durchgewirbelt. Verlierer des Tages war vor allem Steve Marino, der nach einem Triple- und Doublebogey in Folge ins Mittelfeld abgerutscht ist. Auch Miguel Angel Jimenez, Vijay Singh und Mark Calcavecchia rutschten stark ab und haben mit dem Ausgang des Turniers nichts mehr zu tun.
Nur 5 Spieler konnten am Samstag unter Par spielen. Die beste Runde gelang Bryce Molder aus den USA mit einer 67, was für einen Sprung vom 53. auf den geteilten 8. Platz sorgte. Mit einer 69 schaffte der Australier Matthew Goggin den Sprung auf den geteilten zweiten Platz.

Völlig unbeeindruckt davon spielte Tom Watson auch in der dritten Runde hervorragend. Natürlich musste auch er vier Bogeys hinnehmen, aber mit zwei Birdies auf den letzten drei Bahnen eroberte er die Führung zurück. Eine tolle Vorstellung und es wird jetzt sicher nicht wenige geben, die ihm am Sonntag ganz kräftig die Daumen drücken. Für einen Sieg kommen aber auch noch einige Hochkaräter in Frage: Lee Westwood, Retief Goosen, Ross Fisher, Jim Furyk und Stewart Cink. Wem es am Sonntag gelingt, deutlich unter Par zu spielen, wird sich den Titel holen.

19.07.2009

Tom Watson fit für die Seniors Open

Cink siegtWie gerne hätten wir hier von der Sensation geschrieben: Der Sieg eines fast 60-jährigen bei der British Open. Ein Platz in den Geschichtsbüchern wäre ihm auf ewig sicher gewesen. Nun ist Tom Watson eh schon eine Golflegende und er kann es sicher verkraften. Fakt ist: Stewart Cink hatte am Finaltag etwas gegen diese Geschichte und wollte viel lieber selbst seinen ersen Major-Titel einfahren.

So hat der Amerikaner nachdem er schon seit Jahren immer wieder mit guten Golf überzeugte, jetzt für seine Karriere einen Glanzpunkt gesetzt und alle hassen ihn dafür. Wir tun es jedenfalls. Tom Watson hätte den Titel nach diesem Wochenende noch viel mehr verdient. Und er hatte am Ende letztlich nur Pech. Auf der 72. Bahn lag er noch mit einen Schlag Vorsprung in Führung. Den Titel streitig machen konnte ihm nur noch Stewart Cink, der durch ein glückliches Birdie auf eben dieser schweren letzten Bahn überhaupt erst auf dem Leaderboard so weit nach vorne kam. Der zweite Schlag von Watson schien perfekt. Schnur gerade Richtung Fahne kam der Ball perfekt vorne auf dem Grün auf. Leider stoppte er nicht, sondern rollte über die hinten gesteckte Fahne hinaus und blieb erst an der Roughkante liegen. Der Routinier entschied sich für den Putter und machte damit wohl den entscheidenden Fehler. Ein Wedge hätte den Ball wahrscheinlich dichter an die Fahne gebracht. Nach dem dritten Schlag lag der Ball letztlich mit gut drei Meter zu weit weg, um das Par zu retten und damit Geschichte zu schreiben. Im anschließenden Stechen gegen den langen Schlacks Cink ging dem Golf-Opa, der erst im letzten Jahr ein neues Hüftgelenk erhalten hat, die Puste aus. Auch da spielte er einen fast perfekten langen Schlag ins Grün, blieb dann aber an der Bunkerkante hängen. Die Folge war ein Bogey und der Verlust von Sicherheit und Selbstvertrauen. Ein Doppelbogey auf dem dritten Extraloch besiegelten dann sein Schicksal.

Cink siegtUnterm Strich können sich nur alle Golfer dieser Welt bei Tom Watson für diese beeindruckende Leistung bedanken. Für Golf ist man nie zu alt und Golf gibt jedem eine Chance. Mit dieser Gewißheit macht es gleich viel mehr Spass, die fiese kleine Kugel immer wieder in den Himmel zu schießen.
Tom Watson hat uns zumindest von dieser historischen Bestleistung träumen lassen. Ob jemals wieder Senior im Alter von fast 60 Jahren eine Siegchance bei einem Major bekommen wird? Kaum vorstellbar. Am kommenden Wochenende wird auf jeden Fall die British Open der Senioren gespielt. Tom Watson ist dafür jetzt der Favorit.

Mehr auch unter http://www.opengolf.com und www.europeantour.com


Final Leaderboard

T1▲5Stewart Cink-2-166 72 71 69 - 278
T1▼1Tom Watson-2+265 70 71 72 - 278
T3▲11Chris Wood-1-370 70 72 67 - 279
T3▲1Lee Westwood-1+168 70 70 71 - 279
T5▲22Luke DonaldE-371 72 70 67 - 280
T5▼1Retief GoosenE+267 70 71 72 - 280
T5▼3Mathew GogginE+366 72 69 73 - 280
T8▲32Soren Hansen+1-368 72 74 67 - 281
T8▲19Ernie Els+1-269 72 72 68 - 281
T8▲19Justin Leonard+1-270 70 73 68 - 281
T8▲6Thomas Aiken+1-171 72 69 69 - 281
T8▲2Richard S Johnson+1E70 72 69 70 - 281
      
T34▼7Martin Kaymer+5+269 70 74 72 - 285



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Hintergrund

Spielmodus

Wie schon bei der US-Open so gibt es auch bei der British Open einen besonderen Spielmodus, der zum Tragen kommt, wenn nach 72 Runden kein Sieger ermittelt werden konnte. Bei der Open werden dann auf jeden Fall 4 weitere Bahnen gespielt. In Turnberry sind dies die Löcher 5, 6, 17 und 18. Ist danach immer noch keine Entscheidung gefallen, wird die 18. Bahn so lange gespielt, bis jemand sich gegen seine/n letzten Kontrahenten durchsetzen konnte.

Ergebnis des Stechens:

HOLE561718Gesamt
PAR4354 
Tom Watson5375+4
Stewart Cink4343-2




Hintergrund

Platzumbau und -pflege

Auch in Turnberry musste der Platz an das veränderte Spielerniveau angepasst werden. Wie schon viele andere Plätze zuvor so wurde auch Turnberry um ca. 230 Meter verlängert. Für die Umbauphase wurde der Platz sogar über sechs Monate selbst für Mitglieder gesperrt. Dabei ließ man in dieser Zeit auch das Rough natürlich wachsen. Allerdings musste dieses Rough dann vor den Open doch noch etwas entschärft werden. Kurz vor Turnierbeginn wurden die 100 besten Clubmitglieder zu einer Proberunde auf den neu eröffneten Platz gelassen. An diesem Tag gingen 480 Bälle im hohen Rough verloren. Da die 100 besten Golfer in einem so altehrwürdigen Club nun gewiß keine Stümper sind, kann man sich vielleicht vorstellen, wie schwierig der Platz zu spielen ist.



Hintergrund

Turnier-Rekorde

Älteste Gewinner
Old Tom Morris, 1867, 46 Jahre 99 Tage
Harry Vardon, 1914, 44 Jahre 41 Tage
Roberto de Vicenzo, 1967, 44 Jahre 93 Tage

Jüngste Gewinner
Young Tom Morris, 1868, 17 J. 5 M. 8 T.
Willie Auchterlonie, 1893, 21 J. 24 T.
Severiano Ballesteros, 1979, 22 J. 3 M. 12 T.

Champions in drei Dekaden
Harry Vardon, 1896, 1903, 1911
J.H Taylor, 1894, 1900, 1913
Gary Player, 1959, 1968, 1974

Siege von Amateuren
3, Bobby Jones 1926-27-30
2, Harold Hilton, 1892-97
1, John Ball, 1890

Die meisten Siege
6, Harry Vardon, 1896, 98, 99, 1903, 11, 14
5, James Braid, 1901, 05, 06, 08, 10
5, J H Taylor, 1894, 95, 1900, 09, 13
5, Peter Thomson, 1954, 55, 56, 58, 65
5, Tom Watson, 1975, 77, 80, 82, 83

Ältester und jüngster Teilnehmer
Young Tom Morris, 14 J. 4 M. 4 T., 1865
Gene Sarazen, 74 J. 5 M. 8 T., 1976




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Golfbegriffe (12):  Congu-System

dient zur Berechnung der Vorgaben. Das CONGU (Council of National Golf Unions) System wurde 1983 eingeführt und wird erst relevant ab einem Handicap 28. Wenn man hierbei einen Schlag besser spielt, verbessert man sich nur um 0,4 Punkte (also 27,6). Dieses wird wiederum aufgerundet, so daß man bei Handicap 28 bleibt. Spielt man zwei Schläge besser als Handicap 28 kommt man auf 27,2. Dieses wird abgerundet und man hat Handicap 27. In den unteren Handicap-Klassen verbessert man sich nicht mehr um 0,4 Punkte, sondern um 0,3 dann 0,2 und schließlich nur noch um 0,1 Punkte. Im DGV ist dieses System seit 2001 abgelöst durch das Slope-System.

 

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