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Golfregeln: Der CSA-Wert

Seit Beginn der Spielsaison 2007 werden die Golfregeln auch in Deutschland durch eine Option erweitert, die der Europäische Golf Verband (EGA) schon seit 2000 anbietet. Dabei handelt es sich um das Competition Stableford Adjustment (CSA). Die dem CSA zu Grunde liegende Systematik wird schon seit 1989 in Großbritannien angewandt (dort bekannt als CSS) und hat dort größte Akzeptanz gefunden.

Aufgrund der großen Aufregung unter den Golfern, wenn es zu einer Herabstufung der Ergebnisse gekommen ist, hat man eine moderateres System entwickelt, das seit dem 1. Januar 2012 den CSA ersetzt. Das neue Verfahren heißt
Computed Buffer Adjustment (CBA)

CSA: Was ist das eigentlich?

Der Einsatz der CSA-Regel ist ein Ausgleichsfaktor für abnormale Bedingungen während eines Wettspiels. Diese abnormalen Bedingungen können sich sowohl auf das Wetter, den Platzpflegezustand, das Layout des Platzes, die Wettspielform, aber auch auf die Zusammensetzung des Teilnehmerfeldes beziehen.

Für die Vergleichbarkeit der Ergebnisse der Spieler innerhalb eines Turniers sorgt das Handicap. Was ist aber mit der Vergleichbarkeit der Ergebnisse, wenn an unterschiedlichen Tagen auf dem selben Platz aber unter völlig verschiedenen Bedingungen gespielt wird. Muss man da nicht für eine korrekte Handicap-Wertung etwas genauer Hinschauen?

Spieler A ist ein ausgesprochener Schönwetter-Spieler und geht nur im Sommer auf den Platz, wenn die Bälle nicht nur weit fliegen, sondern auf harten Fairways auch noch weit rollen. Spieler B kann nur im Frühjahr und Herbst Turniere spielen und kämpft mehr schlecht als recht mit dem Wetter und dem viel höheren und zudem nassen Rough. Seine Bälle fliegen nicht so weit, an ein Ballrollen ist gar nicht zu denken und die meisten Bahnen spielen sich um 30 bis 60 Meter länger als im Hochsommer. Während Spieler A trotz gleicher spielerischer Fähigkeiten sich um 5 Punkte unterspielt hat, kommt Spieler B von seinem Handicap nicht runter. Aber ist das fair? Da müsste es doch eine Korrektur-Möglichkeit geben? Gibt es: Man nennt es Competition Stableford Adjustment.

Dabei wird der CSA-Wert nicht willkürlich von der Spielleitung festgelegt. Beim CSA wird die Anzahl der überdurchschnittlichen Wettspielergebnisse betrachtet. Jeder Golfer erhält eine Spielvorgabe für den zu spielenden Platz, die auf Grund des Course Ratings ermittelt wird. Das Course Rating ist also maßgebend für die Gewährung der Vorgabenschläge für die Nettowertung. Das Course Rating basiert aber wiederum immer auf durchschnittlichen Spielbedingungen. Diese durchschnittlichen Spielbedingungen herrschen aber nur selten. Allein durch die Betrachtung der erspielten Ergebnisse aller Turnierteinehmer ist es möglich, diese Abweichung von der Norm auf gerechte Weise zu erfassen. Wenn also die Anzahl überdurchschnittlicher Ergebnisse sehr hoch ist, wird davon ausgegangen, dass die Bedingungen einfacher als normal waren. Spielt die Mehrzahl der Turnierteilnehmer überdurchschnittlich schlechter als der Durchschnitt, geht man davon aus, dass die Bedingungen schwieriger als normal waren. Die Entscheidung, ob eine Anpassung durch CSA erfolgt und wenn ja, in welcher Höhe, erfolgt daher durch die Software, mit der auch die Turnierergebnisse ausgewertet werden.

Schimpfen Sie daher nicht mit der Spielleitung, denn die ist an dieser Auswertung schuldlos. Über den CSA kann übrigens Ihr Ergebnis um einen Punkt verschlechtert, im Falle der schlimmsten Platzverhältnisse aber auch um drei Punkte verbessert werden. Allein diese Arithmetik zeigt, dass die Mehrzahl der Golfspieler in der Regel vom CSA profitieren wird.




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CSA im Detail

Landläufig herrscht die Ansicht, dass nur Unterspielungen, also mehr als 36 Nettopunkte, als überdurchschnittliches Ergebnis angesehen werden können. Fakt ist aber, dass selbst die besten Amateurgolfer (bis Stammvorgabe -2,4) im Jahresdurchschnitt nicht mehr als 34 Nettopunkte spielen. Dieser Wert wurde aus dem Vergleich von zig Millionen Wettspielergebnisse gewonnen. Daher ist auch bei der CSA-Berechnung diese Grenze von 34 Nettopunkten die Marke, ab der ein Ergebnis als überdurchschnittlich zu werten ist. Je mehr Ergebnisse 34 oder mehr Stableford-Nettopunkte aufweisen, desto einfacher sind augenscheinlich die Spielbedingungen. Einzelne Ausreißerergebnisse sind völlig normal und werden im normalen Wettspielverlauf durch CSA nicht berücksichtigt, weil dies in der Software bereits einkalkuliert wurde.

Übersicht der Jahresdurchschnittswerte nach Handicap:
  • bis -2,4 >> 34 Nettopunkte
  • -2,5 bis - 5,4 >> 33 Nettopunkte
  • -5,5 bis -9,4 >> 32 Nettopunkte
  • -9,5 bis -13,4 >> 31 Nettopunkte
  • -13,5 bis -18,4 >> 30 Nettopunkte
  • -18,5 bis -26,4 >> 29 Nettopunkte
  • -26,5 bis -36,0 >> 28 Nettopunkte
Aus dieser Aufstellung der Durchschnittsergebnisse wird deutlich, dass bereits ein Nettoergebnis von 34 Punkten ein überdurchschnittliches Ergebnis ist. Wenn mehr als 30% der Spieler eines Wettspiels überdurchschnittlich spielen, greift die CSA-Regelung und es wird vom Netto-Ergebnis ein Stableford-Punkt abgezogen.

Übrigens: Das System beruht auf der Annahme, dass Spieler der Vorgabenklassen 5 und 6 ihr golferisches Potenzial lange nicht so weit ausgeschöpft haben, wie Spieler der Klasse 1 bis 4 und somit viel häufiger sehr gute Ergebnisse produzieren. Bei Spielern der Klassen 5 und 6 sind auch die größten Vorgabenveränderungen im Jahr zu erkennen. Daher werden zur Ermittlung der Spielbedingungen lediglich die Vorgabenklassen 1 bis 4 herangezogen. Die Klassen 5 und 6 profitieren unter Umständen von einer Anpassung, haben aber keinen direkten Einfluss auf diese. Für die Ermittlung des CSA-Wertes müssen allerdings wenigstens 10 Teilnehmer aus den Vorgabenklassen 1 bis 4 an diesem Turnier teilnehmen.
Die typische Verteilung der Vorgabenklassen bei einem Golfturnier in Deutschland ist übrigens: 0% aus Klasse 1, 20% aus Klasse 2 und 80% aus den Klassen 3 + 4. Zur Ermittlung des CSA-Wertes gibt es nun eine Tabelle in der man nach der genauen Verteilung des aktuellen Golfturniers sucht. Jetzt zählt man alle Ergebnisse jenseits der 34 Punkte für die Spieler der Klassen 1 bis 4 zusammen und liest den dafür gültigen Wert ab. Haben zum Beispiel nur ca. 7 % der Spieler die 34-Punkte-Grenze erreicht oder überschritten, gilt für alle Teilnehmer ein CSA-Wert von +3. Das heißt, alle Spieler, auch jene über der 34-Punktegrenze erhalten 3 Extra-Stableford-Punkte durch CSA.

Kritiker halten die Berücksichtigung von u.U. nur 10 Spielern für zu gering, um auf dieser Grundlage einen fairen CSA zu berechnen. Daher plädieren einige auch dafür, Spieler der Vorgabenklassen 5 und 6 ebenfalls mit einzubeziehen. Auch werden immer wieder Manipulationsmöglichkeiten als Schwachpunkte aufgeführt. Bei Turnieren mit gerade einmal 10 Teilnehmern aus den Klassen 1 bis 4 reichen u.U. bereits drei "No-Returns" aus, um für das gesamte Spielerfeld einen CSA von +3 zu erzielen. Sicher nicht im Sinne des Erfinders.



Neue Regelung

Änderungen des CSA für 2008

Aufgrund seiner übermäßig häufig negativen Anpassungen bei Wettspielen hatte die CSA-Regelung für Unruhe und Unzufriedenheit bei deutschen Golfspielern gesorgt. Der DGV hat sich dieses Problems angenommen und für die Saison 2008 folgende Änderungen vorgenommen:

1.) Ab 2008 werden nur noch Ergebnisse ab 35 statt bisher 34 Stableford-Nettopunkte aufwärts als Kalkulationsbasis herangezogen.
2.) Die Mindestteilnehmerzahl zur Anwendung von CSA bei einem Wettspiel wird von 10 auf 15 Spieler erhöht.
3.) CSA wird nicht mehr bei 9-Löcher-Turnieren angewendet.

Ziel dieser Änderungen ist es, dass "keine Anpassung" oder "Plus-Anpassungen" zum Regelfall, "Minus-Anpassungen" hingegen zum Ausnahmefall werden. Die Quote der negativen Korrektur soll sich dadurch von ca. 32 Prozent auf unter 16 Prozent halbieren.

Bei der Analyse der Spielergebnisse der Saison 2007 ist man zusätzlich zu der Erkenntnis gekommen, dass auf einer erstaunlichen großen Zahl von Golfanlagen eine Überprüfung des Course Ratings angebracht ist. Es ist offensichtlich sehr oft zu nachträglichen Platzkorrekturen gekommen, was dazu führte, dass sich viele Plätze heute deutlich leichter spielen lassen.






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Nachgehakt

Aktuelle Umfrage CSA

In Großbritannien wird das CSA-Verfahren bereits seit 18 Jahren unter der Bezeichnung CSS angewendet. Dort gibt es folgende Verteilung: Für 22% der Turniere lag der CSA bei -1, für 59% bei 0, für 10% bei +1, für 6% bei +2 und für 3% bei +3.


Stimmen: 0 (100%)


Organisiert

Widerstand gegen den CSA

Wer nichts zu tun hat oder seinem Leben einen neuen Sinn geben möchte, gründet einen Verein oder eine "Interessengemeinschaft zur Abschaffung des CSA im Golfsport". Was man nicht versteht, sollte einfach abgeschafft werden. So scheint es zumindest, wenn man die Veröffentlichungen dieser Randgruppe verfolgt. Ein oft zu beobahtendes Phänomen.

CSA ist nicht allein eine Wetterkorrekturformel, wie es gerne formuliert wird, sondern korrigiert eben auch, dass allzu viele Golfer auf leicht zu spielenden Plätzen ihr Handicap attackieren. Alle von der Interessensgemenschaft nur zu gerne aufgeführten Sportarten, die ebenfalls vom Wetter beeinflußt werden, haben alle eines gemeinsam: Es gibt keine Einstufung der Sportler in Vorgabenklassen. Es geht ja auch nicht um die Anpassung der Ergebnisse innerhalb eines Turniers. Es geht um die faire Anpassung der Ergebnisse von unterschiedlichen Turnieren. Aber wer hat denn behauptet, dass Golfer intelligenter als Fussballer sind? Wir jedenfalls nicht.

Wir empfehlen den ewig Gestrigen die Teilnahme an Turnieren in Österreich. Der österreichische Golfverband hat das CSA bisher noch nicht eingeführt, Tschechien und Schweden haben es sogar eindeutig abgelehnt. Aber wer weiß, wie lange noch, denn in allen anderen westeuropäischen Ländern wird es bereits praktiziert.

Wem ebenfalls der Gedanke, dass die Erde eine Scheibe ist, besser gefällt, kann ja einen Blick auf die Website der Interssengemeinschaft werfen: www.CSA-Abschaffung.de



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