Golfschule
Tucker-Test
Der Tucker-Test dient dazu zu ermitteln, bei welchen Aspekten des Golfspiels ein Golfer besser oder schlechter als sein Handicap spielt. Auf diese Weise läßt sich also ermitteln, wo ein Spieler noch Nachholbedarf hat. Der Tucker-Test könnte zum Beispiel ermitteln, dass ein Golfer mit Handicap 24 zwar hervorragend Putten kann, beim Chippen sein Handicap spielt, aber beim Pitchen und Bunkerspiel wie ein Spieler mit Handicap 36 agiert. Der Golfer weiß also nach dem etwa eine Stunde dauernden Tucker-Test, welchen Bereich seines Spiel er beim Training ein besonderes Augenmerk zu widmen hat.
Beim Tucker-Test sind kurze und lange Pitches, Bunkerschläge, Chippen, Trouble-Shots sowie kurze und lange Putts in vorgeschriebener Anzahl zu spielen und deren Ergebnisse in ein Tucker-Auswertungsblatt einzutragen. Die Aufgaben und Zielvorgaben sind dabei so gewählt, dass ein Tourspieler circa 80 von 100 möglichen Punkten erreichen würde.
Kurze Pitches
Man droppt ca. 15 Meter von der Fahne entfernt fünf Golfbälle. Die Fahne sollte sich dabei wenigstens 6 Meter vom Grünrand befinden. Für jeden Ball, der nicht weiter als 1,5 Meter von der Fahne entfernt zur Ruhe kommt, gibt es einen Punkt.
Lange Pitches
Bei langen Pitches werden für 5 Testschläge Golfbälle in 25, 40, 55, 70 und 85 Metern Entfernung zum Grün platziert. Bei den langen Pitches kommt es jetzt nicht auf die Endlage des Balles an, sondern die Stelle wo der Golfball nach dem Flug zuerst aufkommt. Hilfreich wäre ein mit Farbe gekennzeichneter Kreis in den hineinzuspielen ist. Bei 25 und 40 Meter Entfernung hat der Kreis einen Radius von 2 Metern, bei 55, 70 und 85 Metern einen Radius von 3 Metern.
Bunker
Auch beim Bunkerschlag zählt der Ort, an dem der Ball aufkommt. Es werden jeweils fünf Bälle aus 6 Metern (Radius der Landezone 1,2 Meter), aus 12 (Radius 1,8 m) und aus 18 Metern (Radius 2,4 m) gespielt.
Chippen
Beim Chippen werden fünf Golfbälle in einer Entfernung von 12 bis 18 Metern zur Fahne gedroppt. Auch hier bekommt man einen Punkt, wenn der Ball innerhalb von 10 Prozent der Gesamtdistanz zum Liegen kommt.
Trouble-Shots
Folgende fünf Trouble-Shot-Ball-Lagen werden getestet.
- Spiel von einer kahlen Stelle aus 12 Metern Entfernung zur Fahne.
- Schlag aus tiefem Rough aus 20 und 40 Metern Entfernung zur Fahne.
- Schlag aus einem Divot aus 40 Metern Entfernung zur Fahne.
- Aus einer guten Balllage muss entweder falsch herum oder mit der "Rückhand" geschlagen
werden (Situation als läge der Ball direkt an einem Baum). Wenn der Ball innerhalb
von 15 Prozent der Gesamtdistanz zum Liegen kommt, gibt es jeweils einen Punkt.
Kurze Putts
Aus einer Entfernung von 1, 1.5, 2, 2.5 und 3 Metern werden jeweils vier Bälle aus allen Himmelsrichtungen geputtet. Der Putt sollte nach Möglichkeit einen leichten Break haben. Für jeden eingelochten Ball gibt es einen Punkt.
Lange Putts
Beim zweiten Putt-Test sollen fünf Bälle aus 6 Metern Entfernung eingelocht werden. Aufgrund der größeren Entfernung gibt es aber auch noch einen Punkt, wenn der Ball in der Sicherheitszone zum Liegen kommt. Die Sicherheitszone erstreckt sich mit einem Radius von einem Meter im Halbkreis hinter dem Loch. Für zu kurz gelassene Putts bekommt man natürlich keinen Punkt.
Außerdem muss aus 12 Metern ein schwieriger Putt mit starkem Break oder bergab nicht weiter als einen Meter vom Loch entfernt zur Ruhe kommen. Das gleiche gilt für einen Putt aus 18 Metern, der aber nur gerade oder leicht bergauf gespielt werden muss.
Der Tucker-Test erfreut sich wachsender Beliebtheit und wird daher von einigen Golfschulen angeboten. Leider gibt es keine Übersicht über Orte und Termine, daher muss jeder am Besten selber in seinem Golfclub nachfragen.
Bekannte Golfschulen, die einen Tucker-Test durchführen:
GC Glinde